Modulares Erste-Hilfe-Set für :
- Alpinisten
- Bergführer
- Höhenmediziner
Einführung:
Der Inhalt eines modularen Erste-Hilfe-Sets im Rucksack hängt primär vom medizinischen Wissen des Benutzers ab:
"Wende nur an, was Du anzuwenden weisst".
Daher empfehlen wir ein modulares Erste-Hilfe-Set, welches den Kenntnisstand des Anwenders berücksichtigt. Für den Alpinisten mit nur grundlegender medizinischer Ausbildung reicht das Basismodul aus. Vom professionellen Bergführer können wir ein größeres Interesse und ein höheres Mass an Erfahrung voraussetzen. Sie oder er sollte Kurse höheren Niveaus belegen und kann dann das weiterführende Modul für Bergführer zusätzlich zum Basismodul verwenden. Gleiches gilt natürlich für den Bergwachtmann/frau.
Bergsteigende Ärzte stehen häufig vor dem Problem, eine kleine, aber nichtsdestotrotz sinnvolle Zusammenstellung des Erste-Hilfe-Sets zu benötigen. Wir schlagen vor, dass Ärzte in derselben Box alle drei empfohlenen Module mitnehmen. Der Inhalt der drei Module ist komplementär. Er sollte von den zuständigen Ärzten an die rechtlichen Anforderungen der verschiedenen Länder und die Verfügbarkeit von Medikamenten angepasst werden.
Die Kriterien für die Zusammenstellung der Apotheke sind:
Allgemein :
So klein und leicht wie möglich : (Kein leicht improvisierbares Material (wie z.B. Scheren))
Speziell :
Medikamente:
- wirklich nutzvoll und effektiv
- mit einem breiten therapeutischen Spektrum
- in stabiler galenischer Zubereitung
- keine Betäubungsmittel
- (klare und detaillierte Anwendungsempfehlungen werden beigelegt)
Wir empfehlen, ein injizierbares Medikament aus folgenden Gründen auch in das Bergführer-Modell zu integrieren: Bei Bergunfüllen sind oft Ärzte oder medizinisches Personal ohne Ausrüstung vor Ort. Das vorgeschlagene Medikament wird vollständig von der Mundschleimhaut (sublingual) aufgenommen, wirkt schnell und ist nicht toxisch. Wir lehren unsere Bergführer, den Inhalt der Ampullen direkt in den Mund zu geben, wenn Sie ihn nicht injizieren können.
Basismodul für Alpinisten
Schmerz, Fieber |
Paracetamol Tabletten |
10 |
Spasmolyse |
gängiges Spasmolytikum |
5 |
Husten |
Dihydrocodein 25 mg retard Kapseln |
5 |
Schnupfen |
abschwellende Nasentropfen in einer Plastikflasche |
1 |
Rachen |
Kleine Lutschtabletten |
10 |
Durchfall |
Loperamid Kapseln |
5 |
Erbrechen, Reisekrankheit |
H2-Blocker (z.B. Ranitidin 300 mg Tabletten) |
10 |
Augen |
desinfizierende und adstringierende und/oder antiinflammatorische Augensalbe |
1 |
Lippen |
Lippenschutzsalbe |
1 |
Desinfektion |
Polyvinylpyrrolidon-Jod-Komplex 10 mg (z.B. Betadine) |
1 |
Sonstiges und Verbände:
2 Mullbinden 5 cm breit (10 m lang), Pflaster, einige Einmal-Klebeverbände, Klammerpflaster, Alkoholtupfer, 3 Lanzetten, 1 kleine Pinzette, 1 Paar Handschuhe
Genaue Anwendungsanleitung |
Alu Box 9 x 17 x 3 cm |
300 Gramm |
Extensionsmodul 1 für Bergwacht / Bergführer |
Angina pectoris |
Nitro-Kapseln |
10 |
Höhenkrankheit |
Acetazolamid 500 mg Kapseln |
5 |
Nifedipin 20 mg Retard Tabletten |
10 |
|
Dexamethason |
10 |
|
Erschöpfung |
kleine Vitamin-Glucose-Tabletten |
10 |
Zum Einschlafen |
Zolpidem oder Midazolam Tabletten |
5 |
Ampullen |
Tramadol 100 mg (sublingual) |
3 |
Sonstiges :
1 Einmalspritze 2 ml, 3 Injektionsnadeln.
Genaue Anwendungsanleitung |
Alu Box 9,5 x 18 x 4 cm |
350 Gramm |
Extensionsmodul 2 für Ärzte |
Höhe |
Nifedipin 10 mg Kapseln |
5 |
Antibiotika |
Ciprofloxacin 500 mg Tabletten |
5 |
oder Co-Trimoxazol 160/800 mg |
||
Ampullen |
Epinephrin 1 mg |
1 |
Sonstiges:
1 ml Spritze, 1 Venenverweilkanülle (z. B. Venflon), f. Wunden atraumatisches Nahtmaterial und Nadelhalter.
Evtl. zusätzlich: Injizierbares Antiemetikum (z. B. Metoclopramid oder Droperidol)
Injizierbares starkes Analgetikum (z. B Ketamin oder Opiate)
1 Ampulle Midazolam (1 ml, 5 mg/ml)
Alu Box 9,5 x 18 x 4 cm |
1+2+3=380 Gramm |
Quellenangabe : IKAR = INTERNATIONALE KOMMISION FÜR ALPINES RETTUNGSWESEN
Kommission für alpine Notfallmedizin Veröffentlich auf den Internetseiten der ANR/München