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Berwacht Einsatz in der Rhön vom 1.-5.10.2014

Zur Einsatzlage: Bei der Rettungsleitstelle meldet sich am Donnerstag, den 2.10. gegen 10:30 Uhr ein bei herbstlichem sonnigen Wetter verunglückter Wanderer. Er wäre an den Koordinaten 32U5645235598848 im Naturpark Rhön auf einem höheren Felsen ausgerutscht uind hätte massive Schmerzen im Brustbereich. Glücklicherweise kann der verunglückte Wanderer mit seinem GPS fähigem Smartphone seine GPS - Daten per Telefon dem Leitstellenmitarbeiter weitergeben. Ebenso ist dieser per Telefon dann auch im weiteren Verlauf des Rettungseinsatzes für das Rettungsteam der Bergwacht erreichbar.

 Der zuständige Bergwacht Einsatzleiter gibt diese ihm nach einer 
 Alarmierung übermittelten Informationen an seine 5 Mann starke
 Einsatzmannschaft weiter, die sich ebenfalls über Funk alarmiert,
 inzwischen an der Bergrettungsstation auf dem Maulkuppe
 eingefunden hat.

 Gemeinsam suchen alle, sowohl per GPS Gerät als auch auf einer
 topographischen Landkarte der Rhön, die genaue Einsatzstelle –
 hier jetzt die „Bubenbader Steine“ und den zugehörigen
 schnellsten Anfahrtsweg.Der zuständige Einsatzleiter teilt nun
 seine Mannschaft in einen Rettungs- und einen Sicherungstrupp,
 bestehend aus jeweils mindestens 2 Mann, auf. Die 5. Einsatzkraft
 wird als Melder mit Spezialaufgaben dem Einsatzleiter zur Seite
 stehen. Jedes Mitglied der Einsatzmannschaft weiß nun genau,
 welches seine Aufgaben im folgenden Einsatz sind und welche
 Materialien und Gerätschaften hierfür benötigt werden. Jeder
 kann sich bereits schon während der Anfahrt mit den
 Einsatzfahrzeugen zum Unglücksort gedanklich mit seiner
 Aufgabenstellung auseinandersetzen.

 

 Foto: Rettung aus dem Kletterfelsen, auch einer
 Ausbildungsinhalte des Bergwacht Lehrgangs Führen im Einsatz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Einteilung der Einsatzmannschaft vor Ort             Foto: P.Daniel

 

Der Verunglückte wird zudem nochmals vom Einsatzleiter über die vorhandene Handynummer zurückgerufen und ebenso sie wie die Funkzentrale über die herannahende Hilfe informiert.

Lagefeststellung/ Erkundung: An der Einsatzstelle angekommen gibt der Einsatzleiter an die Einsatzzentrale das Erreichen des Einsatzgebietes weiter und erläutert jedem Mannschaftsmitglied nochmals seine genaue Aufgabe.

Der medizinisch gut ausgebildete  „Retter1“ des Rettungstrupps dringt gemeinsam mit dem Einsatzleiter, einem Sicherer und dem Melder in das unzugängliche Waldgebiet vor, in dem der Verunglückte Wanderer vermutet wird.

Nach kurzer Suche wird dieser knapp unterhalb eines ca. 15 Meter hohen Felsvorsprungs in abschüssiger Lage dank der bekannten GPS Daten liegend, stöhnend und sich vor Schmerzen im Brustbereich windend, aufgefunden.

Während "Retter1" den Verunglückten medizinisch versorgt gibt der Einsatzleiter nun per Funk weitere Anweisungen zur technischen Rettung des Verunglückten sowie während der Suche festgestellte Gefahrenpunkte an die restliche Mannschaf weiter. Diese hat inzwischen eine spezielle Gebirgstrage aus der Dachbox des Einsatzfahrzeugs geholt und für den bevorstehenden Transport vorbereitet. Die Einsatzzentrale wird ebenfalls über das Auffinden des Verletzten informiert.

Entschluss/ Befehlsgebung der Einsatzleitung: Da jedes Mitglied der Bergwacht Einsatzgruppe über den aktuellen Sachstand der Rettung, das Gelände und die durch den Einsatzleiter geplanten Maßnahmen informiert wurde, setzt sich die Sicherungsgruppe in Richtung Verletzten – Fundort mit der Gebirgstrage, diversen Seilen zur Sicherung und vielen weiteren Materialien hierfür ebenfalls zum Auffindeort in Bewegung.

Während eine Gruppe die Spezialtrage unterhalb des Verletzten anbringt, sichern Andere oberhalb des Verletzten alle Retter, Gerätschaften und auch den Verletzten selbst mit Gurten und Seilen gegen ein Abrutschen ab. Der Verunglückte erhält zudem einen Steinschlaghelm, da sich oberhalb von ihm Felsbrocken durch die Aktivitäten der Bergwachtkräfte lösen und ihn verletzen könnten.

 


Die Gebirgstrage der Bergwacht Hessen wird zum Einsatz vorbereitet   Foto: P.Daniel

Nachdem der Einsatzleiter die Örtlichkeit erkundet und sich einen Überblick über einen möglichen Rettungsweg zu den Fahrzeugen gemacht hat, erfolgt eine weitere Lagefeststellung und klare Anweisung an die Einsatzkräfte. Hierbei werden allen Bergrettern nochmals die geplante Rettungstaktik und der vorgesehene Rettungsweg erläutert.

Gemeinsam wird unter schwierigsten authentischen Bedingungen auf sehr glitschigem Felsen und Waldboden der Verunglückte auf die Gebirgstrage verbracht und unter größten Anstrengungen aller Beteiligten, zu jeder Zeit gegen Absturz an Seilen gesichert, zu den Fahrzeugen getragen bzw. auf den Kufen der Spezialtrage quer durch den Wald rutschend gerettet. Die Einsatzkräfte werden hierbei überdurchschnittlich durch das zum Teil lautstarke Jammern des Verletzten gestresst und zur Eile angehalten.

Das beschriebene Szenario wiederholt sich an den folgenden 3 Tagen sowie an einem Übungseinsatz in der Nacht des Bergwacht Einsatzleiter Kurses „Führen im Einsatz“ mehrfach an den verschiedensten Orten rund um die Maulkuppe, dem Ausbildungsstützpunkt der Bergwacht Hessen für die Sommerrettungslehrgänge, bis jeder der Kursteilnehmer jede Position in der Einsatzgruppe mehrfach eingenommen hat und diese ausführen kann.

Zudem werden an den Lehrgangstagen abends Referate zu den Führungsaufgaben gehalten und schließlich müssen alle Teilnehmer eine praktische Einsatzleiterprüfung sowie einen schriftlichen Abschlusstest erfolgreich durchlaufen, um den Kurs erfolgreich zu bestehen.

Laut dem technischen Leiter der Bergwacht Hessen, Gerd Windhausen,  ist dieser Kurs einer der anspruchsvollsten aber auch zugleich schönsten Kurse, die die Bergwacht Hessen jedes Jahr den Bereitschaften zur Teilnahme anbietet.

Seit Einführung des Spezialkurses kann die Bergwacht Hessen inzwischen auf insgesamt 80 gut ausgebildete Einsatzleiter zurückgreifen, um derartige Rettungseinsätze abseits der befahrbaren Wege in Hessen sicher durchzuführen.

Begleitet von immer mindestens 4 erfahrenen Ausbildern des Ausbildungsteams des Landesverbandes, einer spielt dabei immer sehr realistisch den verletzten Wanderer, werden die künftigen Einsatzleiter auf deren Aufgabe zu Hause im heimischen Gelände ausgebildet, um derartige Geländeeinsätze erfolgreich durchführen zu können.

 

6 Teilnehmer absolvierten erfolgreich den Führungslehrgang "Führen im Einsatz" der Bergwacht Hessen: Peter Daniel (Großer Feldberg), Martin Nitz (Neuenstein), Andreas Hoffmann (Wasserkuppe), Andre´Toussaint(Hanau Erlensee), Torsten Schiefler (Rheinland Pfalz: Bergwacht Rotenfels) und Rainer Braungardt (Darmstadt Dieburg) Foto: P.Daniel

 

 

 

Drei der 6 Ausbilder des Bergwacht LV 2014: Philipp Nitz, Frank Köster, Erwin Jantschik

 

Diesmal wurden so wiederum 6 Einsatzleiter erfolgreich geschult. Bedanken möchten wir uns als Teilnehmer vor allem bei den Mitgliedern des Ausbildungsteams, die wiederum ihre Freizeit geopfert haben und sehr viel Engagement zeigten, um den Teilnehmern des Lehrgangs möglichst viel praktisches und theoretisches Wissen für deren Tätigkeit zu Hause in ihren Bereitschaften zu vermitteln.

Autor: Peter Daniel, Bereitschaft Großer Feldberg

 

   

 

 

 

 

   

Naturschutz - auch eine Aufgabe der Bergwacht

Neben den Aufgaben der Bergrettung gehört auch der Naturschutz zu den wesentlichen Aufgaben der Bergwacht. Als einzige in diesem Bereich tätige Organisation verlangt die Bergwacht von all ihren Mitgliedern daher, in diesem Wissensgebiet ausgebildet zu sein. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am frühen Samstagmorgen dem 11.10.2014 ging es für die 13 Teilnehmer/innen der diesjährigen Naturschutzprüfung der Bergwacht Hessen auf den Hoherodskopf bei Schotten. Mit dabei auch ein Mitglied der Bergwacht Großer Feldberg.

Trotz des morgendlichen Nebels gingen vor der Bergwachtstation auf dem Hoherodskopf bereits schon die ersten Wanderer ihrer Wege, während in der Hütte die Bergwacht-Jugend eine Prüfung ablegte.

Nach einem großen Hallo zwischen den Naturschutz- und Jugendprüflingen ging es sogleich ans Werk.  Zunächst wurde der Kurs in Gruppen eingeteilt und die Aufgaben für die mündliche Prüfung am Folgetag verteilt. Dabei ging es um die Beschreibung spezifischer Biotope.  Anschliessend folgte unter der fachkundigen Anleitung des Landesreferenten für den Naturschutz, Jürgen Ammon, ein Tag intensiven Lernens und gemeinsamen Rekapitulierens.  Gesetzeskunde, Elemente des Naturschutzes, praktische Arbeiten im Naturschutz, Biotope und Arten, all dies waren nur Ausschnitte aus einem weiten Feld an Wissen, für dessen Bewältigung die Teilnehmer/innen bereits in den Wochen vor der Prüfung intensiv gelernt haben.

 

Nach einer für viele Kamerad/innen geselligen aber kurzen
Nacht ging es am nächsten morgen bereits in schnellem
Tempo weiter und die eigentliche Naturschutzprüfung
begann unmittelbar nach dem Frühstück. Jürgen Ammon
hatte inzwischen Verstärkung von weiteren Prüfern bekommen,
so dass die schriftliche Prüfung (40 Fragen im Multiple Choice
und im offenen Format), die mündliche Prüfung (Vortrag über je
eine Biotopart) und die praktische Prüfung (Durchführung
und Dokumentation einer Naturschutzstreife) effizient und
ohne lange Wartezeiten für die Teilnehmer durchgeführt
werden konnten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Insgesamt haben die Teilnehmer/innen an dem Wochenende ihr vorhandenes Wissen über den Naturschutz ausbauen und gemeinsam viel Neues zu diesem Thema erarbeiten können. Durch den Praxisanteil wurden die Helfer/innen auch in die Lage versetzt, das neue und frisch geprüfte Wissen mit Selbstvertrauen in die Praxis umsetzen zu können.

Autor: Samy Harraz, Bereitschaft Großer Feldberg