banner
Real time web analytics, Heat map tracking

Unsere Sponsoren:

Auf den Spuren der Römer

Pfingstzeltlager der DRK Bergwacht Jugend Hessen auf dem Gr. Feldberg im Taunus

Wer am Donnerstag Nachmitttag vorletzter Woche, das noch herrliche Sommerwetter auf
dem Gr. Feldberg genießen wollte, wird sich über das emsige Treiben auf der Wiese unter-
halb des Plateaus gewundert haben.
Spätestens nachdem am Fahnenmast die Landesfahne der Bergwacht Jugend Hessen, zu-
nächst noch etwas ungezähmt flatterte, war das Rätseln um die ungewöhnlichen Aktivitäten auf unserem Hausberg vorbei. Es waren die Vorbereitungen für das traditionelle Pfingstzeltlager des Nachwuchses der DRK-Bergwacht Hessen, in diesem Jahr von der Bergwacht Bereitschaft Gr. Feldberg ausgerichtet.


Richtig los ging es dann aber eigentlich erst am Freitagabend mit dem Eintreffen der Bergwacht Hessen Jugendgruppen vom Meißner, aus Willingen, Bad Wildungen, Birstein, Schotten,unseren Gästen aus Carlsfeld in Sachsen und aus Todtnau, vom etwas „größeren und höheren Feldberg“ im Schwarzwald. Während für die 25 Kinder und Jugendlichen der Bergwacht im Taunus
der Nachmittag bereits mit der durchaus anspruchsvollen Übung „Aufbau einer Jurte“ zeitlich gut ausgefüllt war, hatten die später angereisten 70 Mädchen und Jungen ihre temporären Behaus-ungen, Zelte und Schlafstätten dann doch recht fix aufgebaut und eingerichtet, sodass nach Würstchen und Kartoffelsalat aus der Feldküche, das Pfingstzeltlager 2017 der Bergwacht Jugend Hessen gegen 20.00 Uhr auch offiziell eröffnet werden konnte.
Mit einem stimmungsvollen gemütlichen Abend am Lagerfeuer fand der erste Tag des Zeltlagers unterhalb des Feldbergturmes seinen Ausklang.


Nach einer für den Einen oder Anderen zu kurzen Nachtruhe -das Frühstück war für 7.00 Uhr in der Frühe angesetzt- starteten die einzelnen Gruppen am Samstagmorgen, ab 8.00 Uhr zeitversetzt zum „Rundlauf“, einem mit zahlreichen Stationen und knifflige Aufgaben gespickten ca 11 km langen Rundparcours um den großen Feldberg. Getreu dem Motto „auf den Spuren der Römer“ führte der Weg zunächst natürlich zum Römerkastell unterhalb des Feldbergs. Weitere markante Wegpunkte
waren das Roten Kreuz und der Fuchstanz, von dort über den recht steilen Pflasterweg zum
Kleinen Feldberg, weiter zum Parkplatz Windeck und wieder zurück zum Großen Feldberg.
Nicht nur die zurückzulegenden Wegestrecke hatte es in sich, auch die Aufgabenstellungen und
Fragen aus den Bereichen Erste Hilfe, Bergrettung, Naturschutz, Vogelkunde und zur Geschichte der Bergwacht an den insgesamt 8 anzusteuernden Stationen waren nicht von „schlechten Eltern“.

Mit Bravour und ohne Punktabzug meisterten alle die Aufgabe, die an der „Hamburger Station“, etwa in der Hälfte des Parcours gelegenen, zu lösen war: Burgerfleisch auf dem Grill braten, Burgerbrötchen mit allem was dazugehört belegen, Ketchup drüber, zuklappen und das Ganze futtern. 

Bei so vielen Aktivitäten verging der Tag wie im Flug! Als gegen 18.00 Uhr die letzte Gruppe wieder den „Hügel“ erreicht hatte, die Finger gewaschen und die Nudeln aus der Feldküche verputzt waren
und sich alle Teilnehmer rund um das Lagerfeuer versammelt hatten wurde es noch einmal sehr förmlich und feierlich. Nach glücklicherweise aber sehr kurz gefassten Begrüßungsansprachen konnte Danni, die Landesleiterin der Bergwacht Jugend Hessen, zahlreiche neue Jugendmitglieder persönlich
begrüßen und ihnen ihre Mitgliederbücher (im DRK allgemein Dienstbücher genannt) aushändigen. Mit der Einsetzung neuer Gruppenleiter endete dieser Teil des Samstagabendprogrammes und nachdem das zwischenzeitlich etwas schwächelnde Lagerfeuer wieder mit neuem Brennholz bestückt war, unser langjähriger Lagerbarde Erwin Gitarre und Textcomputer richtig positioniert hatte, stand einem weiteren stimmungsvollen gemütlichen Lagerfeuerabend eigentlich nichts im Wege. Leider aber nur eigentlich, denn „Petrus“ hatte unverständlicherweise andere Pläne.

Sonntagmorgen, zweiter und praktisch schon wieder letzter Zeltlagertag, sollte noch einmal ein Highlight für alle werden, wurde es auch. Als Vormittagsprogramm Lagerolympiade mit allerlei
sportlichen Aktivitäten und am Nachmittag Gruppenarbeit, neudeutsch workshops.
Hierfür hatten sich die Organisatoren des Zeltlagers, Jens, Andrea, Jürgen, Norbert Nico, Markus und viele andere wirklich toll Dinge einfallen lassen, hatten alle Register gezogen. Während im großen Zelt Mimen geschminkt und unter fachkundiger Anleitung Verletzungen und Unfallszenarien realistisch dargestellt wurden, zog eine andere Gruppe, vom zuständigen Revierförster angeführt, durch den angrenzenden Taunuswald um sich von diesem über die wirtschaftliche Nutzung des Waldes, über die zunehmende Population von Waschbär und Luchs oder über die Unvernunft von Waldbesuchern mit unterschiedlicher Interessenslage informieren zu lassen. Auch der Falkner, auf der anderen, zum Altkönig ausgerichteten Seite des Feldbergs hatte sich bereit erklärt eine Gruppe
durch sein Greifvogelgehege zu führen und Ihnen viel Interessantes über Uhu, Wanderfalke und Kautz zu zeigen und zu erklären. Für großes Interesse, dass nicht nur bei unseren jungen Leuten, sorgten zwei Workshops auf der Wiese östlich vom Feldbergturm. Viele Menschen, die das zwischen-zeitlich wieder sonnige und warme Pfingstsonntagwetter zum Ausflug auf dem Feldberg gelockt hatte, verfolgten mit Interesse, dass von lautem Gebell begleitete Zusammenspiel zwischen den Vierbeinern der DRK Rettungshundestaffel Limburg und den Jugendlichen, die sich für diese Work-shop-Gruppe entschieden hatten. Und wer lange gerätselt hatte, welche Funktion das bereits ein-gangs erwähntes, nicht zugelassenes Kfz dort oben zu suchen habe, konnte die Rettung eines hilflosen Menschen erleben, der in seinem Auto eingeklemmt war. Und wenn es sich bei „dem Hilflosen“ auch nur um eine Strohpuppe handelte, die im Auto drapiert war, die Mädchen
und Jungen dieses Workshops waren mit großem Engagement bei der Sache. Unter fachkundiger Anleitung von drei freundlichen Feuerwehrmännern der Feuerwehr Oberreifenberg verwandelten sie, mittels „Spreitzer und Rettungsschere“ die abgestellte Limousine in ein Kapriolet.
Klar safety first , denn zuvor waren die jungen Akteure zunächst über die verfügbaren Werkzeuge
und mögliche Gefahren ausführlich informiert und danach mit richtigen Feuerwehrhelmen und dicken Handschuhen ausgestattet worden.


Ebenfalls, etwas für technikbegeisterte, der Workshop in dem zwei DRK-Kameraden aus Neu Anspach ihr Katastrophenschutzfahrzeug Technik und die an Bord verfügbare technische Ausrüstung ausführlich vorstellten und erklärten. Der Vorstellung vorausgegangen waren interessante Ausführ-ungen und Informationen eines freundlichen Polizeibeamten über die Arbeit der Fliegerstaffel der hessischen Landespolizei in Egelsbach.


Auf den Spuren der Römer, ja da war dann noch ein Workshop der zunächst, recht unspektakulär, mit einer längeren Wanderung vom Sandplacken zum Römerkastell Saalburg begann. Was die Gruppe dort erwartete muss wohl für alle Teilnehmer sehr beeindruckend gewesen sein.
Bestens geführt und informiert, durch eine freundlichen Dame vom Naturpark Taunus, erfuhren die
jungen Leute und ihr Gruppenleiter viel Interessantes über das Leben der Römer im rauen Norden
und da zufällig auch „Aktionstag in der Saalburg“ war gabe es zu den musealen Exponaten auch viel „geschichtliches zum Anfassen und Ausprobieren“.

Leider verging auch der letzte Zeltlagerabend am Lagerfeuer auf dem Feldberg viel zu schnell, für einige auch die darauf folgende Nacht. Frühes Aufstehen war wieder angesagt, denn der Lagerabbau und die Abreise der Teilnehmer sollte bis 12.00 Uhr abgeschlossen sein.
Mit der Bekanntgabe der Sieger des Rundlaufs, der Preisverleihung an die ersten drei Gewinner und
mit der Verabschiedung aller Teilnehmer endete das Pfingstzeltlager 2017 Bergwachtjugend Hessen.

Der Bereitschaftsleiter der gastgebenden Bergwacht Bereitschaft Gr. Feldberg/Ts bedankt sich hiermit bei allen die zum Erfolg des schönen und harmonischen Gemeinschaftserlebnis beigetragen haben, den Kameradinnen und Kameraden der DRK Bereitschaften Neu Anspach, Kronberg und Oberusel, der Feuerwehr Oberreifenberg, dem Hessen Forst-Amt Königstein, dem Naturpark Taunus , der Gemeinde Schmitten, Aktiven der Bereitschaft Gr. Feldberg und „last but not least“ dem Petrus
für das eigentlich doch sehr passende Wetter. Dies ist mir bei meinem Feldbergbesuch am folgenden
Dienstag sehr bewusst geworden .

Hartmut Lischke
DRK Bergwacht Hessen

(MHe)